8. September 2023

Börse der Ideen – Baustellenupdate

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Allgemein Denkmalschutz Kultur

Die Stiftung hatte die denkmalgeschützte „Alte Börse“ (Drostenstr. 11) im Jahr 2020 erworben und baut sie derzeit zu einer „Börse der Ideen“ um – einem multifunktionalen Ort der Vernetzung, Begegnung und Kreativität, der allen Bürgerinnen und Bürgern offen stehen soll.

Status Quo

Nach umfangreichen Planungsrunden und Abstimmungen mit den Denkmalschutzbehörden geht der Umbau der alten Börse zur „Börse der Ideen“ nun sichtbar voran. Pünktlich zum Tag des Denkmals am Sonntag hat der maßgetreue Wiederaufbau des Daches begonnen.

In den vergangenen Monaten hat das Planungsteam der Barthel Stiftung vielfältige Abwägungen getroffen. Dass der Umbau eines denkmalgeschützten Gebäudes von 1812 Überraschungen bieten würde, war allen klar. Wie groß die Aufgabe sein würde, war aber nicht absehbar.

Wie erhält man ein Denkmal und kommt trotzdem in der Gegenwart an? Was ist erhaltungswürdig, was steht einer zukünftigen Nutzung im Weg? Wie geht man mit einem schadstoffbehafteten Dach um, dass einer öffentlichen Nutzung entgegensteht? Welche energetischen Sanierungsmaßnahmen sind möglich, ohne zu tief in die Substanz des Denkmals einzugreifen?

In intensiven Gesprächen mit den Denkmalschutzbehörden ist es uns gelungen, gute Lösungen zu finden.

Während erster Umbaumaßnahmen wurden Stoffrückstände im Dachboden und an den Dachbalken gefunden, die heutzutage nicht mehr als Holzschutzmittel verwendet werden dürfen und gesundheitsgefährdend sind. Das Dach hatte irreparable Schäden erlitten. Nach eingehender Prüfung und externen Fachgutachten, sowie auf Empfehlung gemäß heutiger Statik- und Brandschutzverordnung haben wir uns und das Planungsteam gemeinsam mit der Denkmalschutzbehörde dazu entschieden, das Dach fachgerecht und fachkompetent abtragen und maßgetreu wieder errichten zu lassen. Der bedeutsamen Historie des Hauses bewusst begleitet ein Fotograf den gesamten Umbau, sodass „Abgetragenes“ nicht ganz verloren geht.

Die Möglichkeiten energetischer Baumaßnahmen untersuchte das Planungsteam der „Alten Börse“ mit Fachexperten und -Beratern. Viele Faktoren spielten bei der gemeinsamen Entscheidung eine eminente Rolle: vorhandene Infrastruktur, Grundstücksgröße, Auflagen des Denkmalschutzes und Anforderungen des Brandschutzes. Unter diesen aktuellen Bedingungen kann derzeit nur eine neue Gastherme eingebaut werden. Daher wurden weitgreifende, technische Baumaßnahmen beschlossen, um den zukünftigen Heizungsbedarf möglichst gering zu halten und den Energieverbrauch zu optimieren.

Aussicht

Nachhaltigkeit besteht für uns als Stiftung darin, bestehende Bausubstanz zu erhalten, demnach die „Alte Börse“ in ihrer Ursprungsform mit all den Möglichkeiten aber auch Grenzen im Einklang mit Denkmalschutz, Brandschutz und Bauphysik der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Gemeinsam mit uns geht das Planungsteam um die Berliner Architekten Schönborn Schmitz und den Bauleiter Axel Jachol aus Oldenburg trotz unerwarteter Zusatzaufgaben und dadurch verschobenen Zeitplänen und gestiegenen Kosten von einer Eröffnung im kommenden Jahr aus.

Text: Theresa Hornischer

Fotos: Thomas Weber


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