1. September 2025

Stipendientage 2025

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„Wir haben uns sehr naturverbunden gefühlt!“

Ende August kamen rund 15 (Neu-)Stipendiatinnen und Stipendiaten, Alumnae und Alumni in Varel zusammen, um getreu dem Motto „Zwischen Land und Meer – Raum für neue Verbindungen“ miteinander die Stipendientage 2025 zu begehen. Am Freitag, den 29. August wurden die Teilnehmenden zunächst von Vorstand und Management der Gertrud und Hellmut Barthel Stiftung, vertreten durch Kristian Evers, Franziska Spille-Scholl und Liv Blendermann, im Kurhaus Dangast begrüßt. Bei Kaffee, friesischem Tee und (Rhabarber-)Kuchen bot sich so die Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen und auch ein Wiederbeleben zuvor geknüpfter Kontakte. Neben zahlreichen anregenden Gesprächen am Rande des Wattenmeers wurden auch neugierige Vermutungen aufgestellt, was die kommenden zwei Tage und insbesondere die baldige Wattwanderung am Dangaster Strand bereithalten würden.

Bei bestem Wetter ging es gegen 14 Uhr gemeinsam ins Watt, jedoch nicht ohne vorherige Vorbereitung auf die Begegnung mit diesem Lebensraum, die für viele der Teilnehmenden die erste überhaupt war. Als sich alle für eine der Optionen des unmittelbaren Erlebens des Wattenmeers entschieden hatten – ausstaffiert mit überknöchelhohen, festen Socken, schnell doch noch erworbenen „Beachies“ oder schlicht barfuß -, führte die Wattführerin vom Nationalpark-Haus Dangast, Pia Lamprecht, die Gruppe mit einer Mischung aus Fachwissen und lustigen Anekdoten durch den Schlick. So erfuhren die Teilnehmenden nicht nur, dass das Watt Heimat zahlreicher Arten Roter Bohnen -auch bekannt als Baltische Plattmuschel – ist, sondern wurden sich auch in umfassender Weise der großen Biodiversität des Nationalparks und UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer bewusst. Dabei lernten die Anwesenden auch, welchen Bedrohungen das Wattenmeer ausgesetzt ist. Die ungewöhnliche Struktur des Schlicks stieß dagegen auf geteilte Meinungen. Während ein Teil der Teilnehmenden sich nicht mit Beschaffenheit und Fortbewegungserlebnis im Schlick anfreunden konnte und das Vorhandensein zahlreicher Tierarten weniger begrüßte, urteilten andere: „Ich mochte das glitschige Wattgefühl“ oder fanden, dass die Art der Fortbewegung sich wie Schlittschuhlaufen angefühlt habe.

Nach gründlichem Reinigen aller betroffenen Körperteile vom Schlick und der Verabschiedung von allen Teilnehmenden, die bereits abreisen mussten, wurden der Gruppe von Liv Blendermann, ihres Zeichens FSJlerin der Barthel Stiftung, spannende Einblicke in die „Börse der Ideen“ gewährt. Insbesondere der Prozess der denkmalschutzgerechten Sanierung, der innenarchitektonischen Neugestaltung und der Umnutzung zu einem außergewöhnlichen Begegnungsort in Varel faszinierte dabei alle Teilnehmenden. Bei Pizza, Getränken und unterhaltsamen Gesellschaftsspielen ließ die Gruppe den Tag gemeinsam an diesem besonderen Ort ausklingen.

Der nächste Tag gestaltete sich abenteuerlich: rund um den See im Buhl Activity Park Conneforde mussten zunächst Materialien zum Bau eines Floßes gesucht werden, darunter Holzbalken, Spanngurte und aufblasbare Katamaran-Schläuche. Der Zusammenbau des Floßes erforderte zwar auch Muskelkraft, jedoch insbesondere Teamarbeit in Denken und Handeln. Als das Floß vermeintlich fertig war, stach die Mehrheit der Teilnehmenden in See, während der Rest der Gruppe an Land blieb, um das Geschehen auf See zu beobachten. Schon nach wenigen Metern wurde sehr zum Vergnügen aller Zuschauenden an Land deutlich, dass die Holzbalken, die das Floß zusammenhielten, nicht ausreichend stabil mithilfe der Spanngurte festgezurrt worden waren. Diese Tatsache führte viele Male fast zum Kentern des Floßes, sodass zunächst eine seichtere Stelle angesteuert wurde, um das Problem zu beheben. Anschließend konnte die Gruppe auf dem Floß unter viel Gelächter durch gemeinsam koordiniertes Rudern die drei auf dem gesamten See verteilten Bojen einsammeln und den See genießen.Die drei Bojen enthielten Zahlen, die den Code für ein Zahlenschloss bildeten, das eine Schatztruhe sicherte. Nach einer stärkenden Mittagspause mit intensiven Gesprächen wurde der auf diese Weise errungene „Schatz“ auch sogleich eingelöst – so wurde der Tag eisessend zum Abschluss gebracht.

Die diesjährigen Stipendientage der Gertrud und Hellmut Barthel Stiftung konnte die Entstehung vieler neuer Kontakte zwischen Stipendiatinnen, Stipendiaten, Alumnae, Alumni und der Stiftung fördern und ermöglichte gleichzeitig ein aktives Miteinander und gemeinsames Lernen wichtiger Kompetenzen in der Natur, oder, wie es eine Teilnehmerin formulierte: „[Wir] habe[n uns] sehr naturverbunden gefühlt“. Im Namen aller Teilnehmenden möchten wir darum der Stiftung dafür danken, dass dieser wichtige Bestandteil des Stipendiums der Barthel Stiftung auch in diesem Jahr ermöglicht wurde.

Bericht: Stipendiaten und Stipendiatinnen des Organisationsteams der Stipendientage 2025.


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